Information zu Fledermäusen und Windkraftanlagen
Derzeit gehen immer wieder Meldungen zur Gefährdung von Fledermäusen durch Windkraft durch die Medien, werden aber fallweise nicht korrekt wieder gegeben. oder angezweifelt. Daher folgende Klarstellung: Die meisten Berichte gehen im wesentlichen auf 2 wissenschaftliche Quellen zurück: (1) Arbeiten der AG um Prof. Michael Reich in Zusammenarbeit mit Fledermausforschern (Universität Hannover) sowie (2) Arbeiten aus den USA (aktuell z.B. von Hayes), der im Dezember 2013 in BioScience erscheinen wird, aber schon vorab Einiges daraus vermeldet wurde.
Inhaltliches Fazit: Windkraftanlagen stellen an vielen Standorten eine sehr hohe Gefahr für Fledermäuse dar, weniger durch direkten Rotorschlag, vielmehr durch Platzen der Lungen beim nahen Vorbeiflug infolge Druckunterschiede (Barotrauma). Die Verluste sind höchst bedeutend, auch weil die meisten Arten eine nur geringe Fortpflanzungsrate haben und die Fledermäuse eigentlich eine Schlüsselstellung im Naturhaushalt innehaben.
Viele ehrenamtliche Fledermausschützer stellen ebenso eine hohe Gefährdung von Fledermäusen durch Windkraft fest. Das unterstützt die wissenschaftlichen Belege.
In folgendem link ist der aktuelle wissenschaftliche Kenntnisstand nüchtern und gut zusammengefasst: http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-16864-2013-11-11.html
Daneben gibt es viel Spekulatives und Schätzungen, teils nachvollziehbar, teils verwirrend oder Lobby gesteuert. Daher Vorsicht! Doch die 2 wirklich belastbaren wissenschaftlichen Quellen sind oben zitiert.
Kommentar: Um die Gefährdung von Fledermäusen zu vermindern, wird oftmals eine Abschaltung von Windkraftanlagen während erwartbarer Hauptaktivitätszeiten der Tiere empfohlen. Doch auch dann verbleiben noch möglicherweise empfindliche Verluste – und das Problem der teils schwerwiegenden Lebensraum- und Landschaftszerstörung durch Verbau.
Autor: Michael Altmoos, 04.12.2013
hier die Studie von Hayes als pdf: 2013Hayes-wind turbines