Windturbinen als Fledermausfallen - neue Studie
10.10.2014 - Eine neue Studie aus den USA belegt eine Anziehungs- und Fallen-Wirkung von Windrädern: Vor allem bei schwachem Wind werden Fledermäuse regelrecht von Windturbinen angelockt. Die Forscher diskutieren, dass dies mit der groben Ähnlichkeit von schwach drehenden Windrädern mit Baumipfeln zu tun haben könnte. Die Folge ist jedenfalls fatal: Durch Windräder sterben Fledermäuse in beachtlicher Zahl. Originalquelle: Crayn und andere (Sept 2014) - Link: www.pnas.org/content/early/2014/09/24/1406672111
Wertung: Die Erkenntnisse unterstreichen einmal mehr die bereits bekannte Bedrohung für Fledermäuse. Während Vögel Windanlagen eher meiden, werden Fledermäuse teils angelockt - und sterben. Windkraft ist demnach in allen Fällen eine bedeutende Natur(zer)störung. Allerdings kann diese Bedrohung theoretisch vermindert werden, wenn Windräder gerade in windschwachen Abend- und Nachtstunden abgestellt werden. Es verbleibt dann jedoch weiter die generelle Lebensraumzerschneidung und ein schwerwiegender Landschaftsverbau - das sind eigene große Problem jenseits der Tiere, zu dem viele Studien existieren. - gez. Michael Altmoos, www.nahe-natur.com
Fledermäuse auch auf ihren Wanderungen gefährdet.
Neue wissenschaftliche Erkenntnisse bestätigen einmal mehr, dass Fledermäuse nicht nur in ihrer jeweiligen Heimat durch Windkraftanlagen gefährdet sind, sondern auch auf ihren Wanderungen. So werden im windkraftverbauten Deutschland viele europäische Fledermäuse getötet, die eigentlich in anderen Regionen zu Hause sind. Besonders betroffen sind ausgerechnet Weibchen und Jungtiere, die für die Vermehrung besonders sensibel sind. Das unterstützt Forderungen, in Lebensräumen für Fledermäuse keine Windkraftanlagen zu errichten.
Original-Quelle (Link): http://dx.plos.org/10.1371/journal.pone.0103106 ,
Zitat:
Quelle: Lehnert LS, Kramer-Schadt S, Schonborn S, Lindecke O, Niermann I, et al. (2014) Wind Farm Facilities in Germany Kill Noctule Bats from Near and Far. PLoS ONE 9(8): e103106
Rotmilan stärker durch Windkraft gefährdet - der SWR berichtet am 22.7.2014 über neue Studie
SWR4 Rheinland-Pfalz berichtet über eine neue Studie zu den Schlagopferzahlen:
Mainz (ots) - Der Rotmilan ist in Rheinland-Pfalz offenbar viel stärker durch Windräder gefährdet, als vermutet. Nach SWR4-Informationen könnten pro Jahr mehr als 100 der geschützten Greifvögel im Land durch Windanlagen getötet werden. Hintergrund ist eine neue Studie der Staatlichen Vogelschutzwarte Brandenburg. Experten haben dort zum ersten Mal wissenschaftlich berechnet, wie viele Rotmilane durch die Rotorblätter von Windrädern erschlagen werden. Dazu wurden in einem Monitoring über mehrere Monate hinweg die Schlagopferzahlen in Windparks systematisch erfasst. Allein in Brandenburg werden demnach pro Jahr mehr als 300 Rotmilane durch Windanlagen getötet. Der Leiter der Staatlichen Vogelschutzwarte in Brandenburg, Dr. Torsten Langgemach, sagte im SWR4-Interview, die Ergebnisse der Studie seien international akzeptiert und anerkannt. Die Zahlen aus Brandenburg seien durchaus auch auf andere Regionen in Deutschland übertragbar. Pro zehn Windräder könne man von einem toten Rotmilan ausgehen. Bei derzeit 1.400 Windrädern in Rheinland-Pfalz wären das 140 tote Rotmilane pro Jahr.
Die Landesregierung von Rheinland-Pfalz geht offiziell von niedrigeren Zahlen aus. Seit Einführung der Schlagopferstatistik im Jahr 2002 wurden demnach in Rheinland-Pfalz sieben Rotmilane als Schlagopfer von Windkraftanlagen in der Statistik erfasst.
Torsten Langgemach kritisierte im SWR4-Interview die Schlagopferstatistik in Rheinland-Pfalz. Die Landesregierung stütze sich lediglich auf Zufallsfunde und Stichprobenkontrollen. Rheinland-Pfalz verschließe die Augen vor der tatsächlichen Gefahr. Die offiziellen Daten aus Rheinland-Pfalz seien wissenschaftlich nicht haltbar. Zwar gebe es in Rheinland-Pfalz weniger Windräder als in Brandenburg, allerdings sei ihm kein einziger Fall von Kollisions-Monitoring in Rheinland-Pfalz bekannt. Dies sei aber die einzige Basis für seriöse Hochrechnungen. Die Zahlen der Landesregierung sagten daher nichts aus. Langgemach fordert auch für Rheinland-Pfalz ein systematisches Kollisions-Monitoring an bestehenden Windkraftanlagen und -parks. Erst dann könne man sehen, "was da vom Himmel fällt". In vielen Bundesländern fehle aber oft der politische Wille, eine systematische Suche nach Kollisions-Opfern zu starten.
Der Rotmilan gehört zu den streng geschützten Vogelarten in Europa. In Deutschland lebt die Hälfte aller Rotmilane der Welt. Rheinland-Pfalz liegt im Kerngebiet der Verbreitung.
Der Windparkbetreiber Juwi hatte erst in den vergangenen Tagen einen geplanten Windpark bei Oberkirn im Hunsrück wegen des Rotmilan-Vorkommens gestoppt. Auch in Hillesheim in der Vulkaneifel wird es vorerst wegen des Rotmilans keine Windräder geben.
Pressekontakt: Heike Rossel, Tel. 06131 929-33272, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
9.1.2014 - Streitfall Biogas
Die Kommission Landwirtschaft beim Umweltbundesamt hat im November 2013 eine Broschüre zur Biogaserzeugung veröffentlicht - Ökologische Leitplanken der Zukunft.
In dieser Broschüre werden auch die Fehlentwicklungen rund um die Biogaserzeugung angesprochen.
Die Broschüre des Umweltbundesamtes als pdf finden sie hier. Biogas UBA.pdf
oder auf der Webseite: www.umweltbundesamt.de
Spiegel tv berichtet in einem Film über Streitfall Biogas: Gefährlicher Goldrausch auf dem Acker: http://www.spiegel.tv/filme/ndr-45min-biogas/